Brian De Palma als Regisseur, Josh Hartnett, Aaron Eckhardt, Scarlett Johansson, Hilary Swank und Mia Kirshner in den Haupt- bzw. größeren Nebenrollen… klingt nach ’ner guten Besetzung für ’nen tollen Film, ge?
Naja, für mich nicht ganz: Ich mag Scarlett Johansson irgendwie nicht, aber egal.
Zur Handlung zitier’ ich frecherweise einfach mal die Wikipedia:
Los Angeles, im Jahr 1947: die Metropole wird von dem bestialischen Mord an dem 22-jährigen Starlet Elizabeth Short erschüttert. Die Leiche der jungen Frau, von Freunden ihrer Schönheit wegen als »Schwarze Dahlie« (engl.: Black Dahlia) betitelt, wird auf einer unbebauten Wiese in der Nähe von Hollywood aufgefunden. Der Mörder hat Short an der Hüfte in zwei Teile getrennt, die Organe versetzt und ihr Gesicht in eine abscheuliche Fratze verwandelt, indem er ihr den Mund von einem zum anderen Ohr aufschnitt. Mit der Aufklärung des Falles, der trotz zurückgehaltener Tatortfotos schon bald die gesamte Nation in Atem hält, werden die beiden Polizisten und Ex-Boxer Leland »Lee« Blanchard und Dwight »Bucky« Bleichert betraut. Während bei Blanchard die Morduntersuchung zur fixen Idee wird, die seine Beziehung mit seiner Freundin Kay belastet, verfällt Bleichert den Reizen der ebenso verführerischen Madeleine Linscott. Die dunkelhaarige Schöne, die zu den einflussreichsten Familien der Stadt gehört, gerät ebenfalls in den Kreis der Verdächtigen. Sie unterhielt eine Affäre mit dem ihr sehr ähnlich sehenden Mordopfer. Bei ihren Nachforschungen dringen Bleichert und Blanchard immer tiefer in den Hexenkessel von Los Angeles vor, einem Sumpf aus Pornografie, Korruption und Mord, der bis in die Reihen des LAPDs reicht.
Und ja, der Film hat was. Mag es der Film-noir-Touch sein oder einfach die Epoche, in der er spielt: Das L.A. der 1940er ist bis auf Kleinigkeiten [nein, »nicht bis ins kleinste Detail«, das andere, negative…] sehr gut in Szene gesetzt. Oder die Autos, herrlich. Wer Mafia geliebt hat, wird dadurch unweigerlich daran erinnert werden. Ebenso wie durch die Tatsache, dass seit dem Spiel in keinem anderen medialen Werk so viel geraucht wurde. ;o)
Jedoch hat man auch irgendwie das Gefühl, da läuft was falsch. Die Handlung ist recht verwickelt und es wird viel auf einmal erzählt, um später wieder anders erzählt zu werden. Hat mich, zugegeben, etwas verwirrt; bin wohl nur die in ihrer Chronologie richtig falsch ablaufenden Filme gewohnt [Memento, anyone?]. ;o)
Soll ich den Film nun empfehlen oder nicht? Und warum?
Eine Antwort auf letzteres kann ich nur für die Nicht-Empfehlung finden: Er ist zu blutig, um als reiner Film noir durchzugehen, was schwächere Gemüter verstören könnte. Jedoch in einer sehr ästhetischen Weise, wie ich finde. Ein zweiter Grund, warum der Film mistig ist, ist die schauspielerische Leistung Scarlett Johansson’s – selten fand ich eineN SchauspielerIn dermaßen überbewertet wie sie. Sie ist die einzige, die aus den ansonsten guten Leistungen heraussticht [was wiederum meine Meinung über sie festigt]. Auch, dass ein Josh Hartnett mit der Hauptrolle überfordert wäre, kann ich so nicht unterschreiben. Er tut sein bestes, und das ist nicht wenig.
Und doch kann ich den Film empfehlen, aber, wie gesagt, keine richtigen Gründe dafür finden. Ich kenn’ die Romanvorlage Die Schwarze Dahlie von James Ellroy nicht, bin aber selten aus einem Film, in den ich quasi geschleppt wurde und zu dem ich keine Vorinformationen hatte, mit so positivem Gefühl, dass sich die 5,50 € gelohnt haben, rausgegangen. Dann schon eher aus anderen Filmen, auf die ich mich auch noch gefreut hatte, mit negativem Gefühl [Superman Returns :o(].
Der Film ist kein Popcorn-Kino und keine leichte Kost, vielleicht auch kein Film, der ’nen Platz auf der Top-250-Liste der IMDb verdient hat, aber solides Kriminalkino abseits von De Palma’s letztem großen Erfolg Mission: Impossible.