Ist das hier ’n Spieleblog? Nee. Sind Spiele zentraler inhaltlicher Bestandteil dieses Blogs? Ja, doch. Ob die Dame und Herren Medien-Junkies von Polyneux meine Stimmen für den Polygon zählen lassen wollen, sollen sie entscheiden. :o) Äußern werd’ ich sie jetzt definitiv. [Nicht zuletzt, weil es hier mehr oder weniger eh die Zweitverwertung ist, nachdem ich nun schon ganze zwei Mal für die Plätze 25 und 21 bei den Eurogamer.de Top Fifty 2010 zitiert wurde. :o)]
Für die TL;DR-Fraktion kurz die Liste gemäß der Gewichtung für EG.de:
- Fallout: New Vegas
- Sam & Max: The Devil’s Playhouse
- BioShock 2
- Darksiders
- Mafia II
- Bit.Trip Beat (PC)
- Puzzle Agent
- Amnesia: The Dark Descent
- VVVVVV
- [Hab’ ich definitiv angegeben (angeben müssen), aber fragt mich was Leichteres als welches Spiel das jetzt war…]
Die Begründungen [teilw. im Editor’s Cut]:
Fallout: New Vegas
Auch, wenn ich Fallout 3 wegen anfänglicher Skepsis [nicht zuletzt ausgelöst durch seinen technischen Vorgänger TES4: Oblivion] nur in der GotY-Fassung erworben habe, so musste ich New Vegas zum Release kaufen. Nicht nur, weil mich Fallout 3 mehr als positiv überrascht hatte, sondern weil mit Obsidian doch tatsächlich Leute an New Vegas beteiligt waren, die uns schon Fallout und Fallout 2 bescherten. Und oh mann, sie haben uns schon wieder ein Meisterwerk abgeliefert.
Doch, wartet! Das Negative zuerst: Es gibt in der Tat viele, viele Bugs. Einige führen zu Abstürzen, andere lassen Quests ins Leere laufen. Man könnte meinen mit Oblivion und Fallout 3 wäre genug Lehrmaterial vorhanden, wie man es stellenweise nicht machen sollte, aber die Engine ist wohl einfach… nicht die beste für ein fehlerfreies Spiel.
Aber wer wird sich schon von ein paar Bugs abhalten lassen, wenn ihn eine Erfahrung erwartet, die einem im Gedächtnis bleiben wird?! Wer mit dem Endzeit-Setting oder der Steuerung, die sich gegenüber Fallout 3 nicht zu weit weiterentwickelt hat [was nichts Schlechtes ist], nichts anfangen kann, der wird auch mit New Vegas keinen Spaß haben.
Alle anderen erhalten ein RPG, das einen immer wieder vor Entscheidungen stellt, von denen keine der Möglichkeiten so wirklich befriedigend erscheint. Den Unsympath Mr. House unterstützen? Die »Guten«: die NCR, der die Mojavewüste eher am Allerwertesten vorbeigeht und die nur ihr Territorium um egal welchen Preis erweitern will? Oder doch den Sklavenhalterstamm Caesar’s Legion? Zum Glück gibt es immer noch die Wildcard-Möglichkeit, für die man zwar vllt. auch die ein oder andere unliebsame Aufgabe erledigen muss, die im Großen und Ganzen aber besser als die anderen drei Enden ist… Es zeigt auf jeden Fall eines: In einer post-apokalyptischen Welt gibt es keine »Guten«, nur Menschen, die um ihr eigenes Überleben kämpfen oder einfach abgrundtief böse sind. Und genau das zeigt New Vegas sehr gut.
Das zeigt New Vegas aber nicht nur in seinen Hauptquest-Strängen, sondern auch – ganz Open World, das es ist – abseits des Pfades. Wer auch immer auf manche Hintergrundgeschichte für die verschiedenen Vaults kommt, hatte vermutlich eine sehr… nun, schwierige Kindheit. Aber es passt. Und deshalb lieben wir Fallout: New Vegas auf eine verquere Art.
[Und wehe Bethesda geben die Arbeit an Fallout 4 nicht an Obsidian ab! Wehe!]
Sam & Max: The Devil’s Playhouse
Ein Episoden-Spiel, das mich v. a. wegen seiner Story überzeugen konnte. Wer hätte das gedacht?! Season 1 und 2 arteten teilweise schon sehr in Arbeit aus und die Story plätscherte irgendwie vor sich hin. Doch bei Season 3 konnte ich die nächste Episoden kaum abwarten [gut, wenn man alle erst kauft, wenn sie auch alle verfügbar sind :D]. The Devil’s Playhouse hatte nicht zuletzt wegen des neuen Elementes des Erzählers eine gewisse »Epicness« verliehen bekommen, es konnte sie bis zur letzten Episode sogar noch steigern.
Das einzig wirklich Negative, dass mir dazu einfällt: Für ein Point-and-Click-Adventure [und ja, das sind die meisten Telltale-Spiele für mich weiterhin] spielt es sich am PC mit Maus und Tastatur doch erschreckend schrecklich. Mit einem Gamepad spielt es sich circa 1.000 Mal besser. *seufz*
BioShock 2
Es ist ein RPG-Shooter, es spielt in Rapture, es kann dem ersten Teil durchaus nicht das Wasser [haha, mitbekommen? Brüller!] reichen, und doch ist es ein verdammt gutes Spiel geworden. Mir egal, was alle verblendeten Sequels-sind-doof-Sager meinen. [Und wer mit BioShock schon nix anfangen konnte, darf zu Teil zwei sowieso nix sagen. So!]
Das große Problem aller derzeitigen Shooter, ob nun mit oder ohne zusätzliche RPG-Elemente, ist doch, dass sie sich gleich spielen. Auch BioShock 2. Was die Titel voneinander abhebt, ist nicht mal mehr das Setting [nicht wahr, ihr Keine-Ahnung-der-wie-vielte-Welt-/Spacekrieg-das-jetzt-sein-soll-Shooter?]. Da hat BioShock 2 trotz, dass es der zweite Abstecher nach Rapture ist, noch immer einen Vorteil. Und es setzt noch einen drauf, indem es eine ansprechende Story erzählt. Klar, es gibt keinen Plot-Twist wie noch in Teil eins, denn mal ehrlich: Wie soll man den bitteschön toppen? Eben. Aber die Suche nach/Rettung von Delta’s Little Sister ist gut und [im Gegensatz zu mancher Call-of-Honor-Story] glaubwürdig inszeniert.
Jeder, der meint, das wäre nicht genug, um einen guten Shooter zu rechtfertigen, und sich lieber an den technischen Details und Unzulänglichkeiten gegenüber BioShock (1) aufhalten will, der schaue sich Teil eins noch mal ganz genau an und er wird feststellen, dass schon dieser unter der Story »nur« ein guter Shooter war.
Darksiders
»Like God of War, but…« – es gibt ’ne PC-Umsetzung. Insofern auch für mich zu beurteilen.
Wer diese Art Spiel mag, kann egtl. nichts falsch machen: Gut inszeniert und anzuschauen, spielt sich prima [mit Gamepad zumindest]. Wenn’s kein schneller Konsolen-auf-PC-Port geworden wäre [oder die gröbsten Fehler Wochen nach Release gefixt wären], hätte es vllt. sogar für meinen Platz drei gereicht. So aber kann man es nur lobend erwähnen.
Mafia II
Es ist egtl. ein tolles Spiel. Hätte es keine Zwei im Titel, hätte man auch keine zu hohen Erwartungen. Doch dank des grandiosen Vorgängers gibt es die nun einmal. Kann man nicht ändern.
Das größte Problem ist, dass die Geschichte zu schnell, zu inkohärent erzählt wird. Dabei war gerade das eine der Stärken des Vorgängers. Das Spiel wirkt leider viel zu unfertig.
So bleibt nur die tolle Grafik [zumindest auf’m PC, aber nicht unbedingt meinem eigenen ;o)] und der wunderbare Soundtrack [Score wie Lizenztracks] übrig. Beides Gründe, warum das Spiel immerhin positiv im Gedächtnis bleibt.
Bit.Trip Beat
Bisher der Grund, warum ich mir egtl. eine Wii zulegen müsste, wurde jetzt auch für PC und Mac veröffentlicht? Hell, yeah! Wunderbar.
Der 8-Bit-inspirierte Masochisten-Trip spielt sich mit Maus zwar zuweilen nicht zu flüssig [wobei noch zu evaluieren gilt, ob es nicht doch nur an meinem PC liegt], doch das ist egal. Schließlich hat die PC- im Gegensatz zur Wii-Fassung auch einen Easy-Modus spendiert bekommen, mit dem sogar Normalsterbliche das Ende des dritten Levels sehen können. Wohlgemerkt sehen. Den dritten Level auch wirklich zu schaffen, ist selbst auf Easy gar nicht so leicht.
Puzzle Agent
Es begann als kleines Experiment bei Telltale Games und es wurde daraus ein wunderschönes Rätselspiel. Puzzle Agent kann mit Präsentation und Rätseln überzeugen und lässt [neben dem Ende der Story natürlich] nur eine Frage offen: Wann wird daraus eine vollständige Season?!
Amnesia: The Dark Descent
Gekauft zum Release, bislang nicht gespielt. Schande über mich. Warum ich es dennoch in meinen Top Ten aufführe? Weil mir schon die Trailer Schauer über den Rücken laufen ließen.
[Ich muss halt in der Stimmung für Survival Horror sein, was ich in den letzten Wochen einfach nicht war… Aber die finanzielle Unterstützung haben Frictional allemal verdient.]
VVVVVV
2 Stunden 37 Minuten, 1.143 Tode, 14 Trinkets, schwerster Raum: The Gravitron [102 Tode] – und ich werd’ einen Teufel tun, noch die restlichen Trinkets einzusammeln. Will ja nicht, dass mein Todeszähler auf über 5.000 anwächst…
Honourable Mentions:
- Poker Night at the Inventory
Tolle Präsentation, geniale freischaltbare Kartendecks [ich will das TF2-Deck immer noch in FO:NV haben!] und die besten Pokermitspieler, die es geben kann. Schön. :o) - Bloody Good Time
The Ship in anderem Setting und bunter. Spielt sich aber sehr viel runder. Netter Zeitvertreib zum kleinen Preis. Zum Glück ohne Ubi-DRM. - The OddBoxx [Oddworld: Munch’s Oddysee & Oddworld: Stranger’s Wrath]
Nach über einem Jahr der ersten Ankündigung dann doch noch 2010 erschienen – pünktlich zum Steam Xmas Sale mit 50 Prozent Rabatt [doch zu spät für die EG.de Top Fifty]… Aber ich muss dann wohl erst mal Abe’s Exoddus durchspielen, bevor ich mich Munch und Stranger widmen kann.
Studio des Jahres:
- Telltale Games
Sam & Max: The Devil’s Playhouse, Puzzle Agent, Poker Night at the Inventory, Back to the Future: The Game – more to say? Didn’t think so.
Gurke des Jahres:
- Kane & Lynch 2: Dog Days
Teil eins war sicher nicht perfekt, doch er war alles in allem toll [und das Deckungsshooter-Genre wohl noch einigermaßen frisch]. Teil zwei kommt da aber nicht annähernd ran, sondern hinkt meilenweit hinterher. :o(
Gewichtung für den Polygon:
- PC/Mac:
- BioShock 2
- Mafia II
- Amnesia: The Dark Descent
- PlayStation 3:
- Sam & Max: The Devil’s Playhouse
- Xbox 360:
- Fallout: New Vegas
- Darksiders
- Wii:
- Eigenständiger Download-only-Titel:
- Bit.Trip Beat
- VVVVVV
- Poker Night at the Inventory
- Add-on/DLC:
- Borderlands: Claptrap’s New Robot Revolution
- Borderlands: The Secret Armory of General Knoxx
- Defense Grid: Resurgence
- Handheld/Mobil:
Damit wäre das Spielejahr 2010, in dem ich immerhin ganze vier AAA-Titel [recht zeitnah] zum Release gekauft habe [was in den letzten Jahren keineswegs so war], abgehakt. [Von den ganzen DL-/Indie-Titel fang’ ich besser gar nicht erst an, sonst schreib’ ich in ’ner Woche (also im nä. Jahr – noch so ’n Brüller! xD) noch…]
post post scriptum:
Und für Platz 17 sowie den Anfang der Top Ten ebenfalls zitiert. :o) Und gewonnen hab’ ich auch noch was, wie’s aussieht. Das Jahr endet gut.
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