Bela’s zweites Soloalbum Code B ist die ziemlich konsequente Fortsetzung des Erstlings Bingo. Das kann man gut oder schlecht finden, je nachdem wie man zum Debüt steht. Da mir Bingo im Großen und Ganzen gefällt, stehen die Chancen für Code B also nicht schlecht.
Allerdings muss ich sagen: Die erste Hälfte des neuen Albums – incl. der ersten und der bereits feststehenden zweiten Singleauskopplung – sagt mir nach dem ersten Hören kaum zu. Textlich mögen die Tracks durchaus zu überzeugen wissen [»onenightstand«], musikalisch hat jedoch nichts sofort richtig gezündet.
Ab Track sieben [»ninjababypowpow«] wird es allerdings besser und die Scheibe weiß mitzureißen. Liegt bestimmt auch an den in Hälfte zwei vermehrt auftretenden Surf-Elementen. :o) Zwar wird es auch etwas sinnbefreiter [»bobotanz« – »mach’ den bibo«, anyone?]. Aber hey, muss denn jeder Track Sozialkritik enthalten oder ’ne Geschichte erzählen? Nein, manchmal tut’s auch einfach eine Tanznummer. ;o) Solang’s nicht zur Gewohnheit wird…
Ob ich mit der ersten Hälfte noch warm werde, wird sich zeigen. Die Tracks sieben bis 14 [und damit immerhin ziemlich genau etwas mehr als die Hälfte] kann ich aber wärmstens empfehlen.
Die CD [ja, diesmal keine Vinyl für mich] ist DÄ-/FU-/Bela-typisch in einem Digipak verpackt und man erhält eine Bela-Maske – ein Thema, das sich durch die gesamte Aufmachung des Albums zieht – zum Ausschneiden, Aufsetzen, Fotografieren, bei bela-b.de Hochladen und Freuen dazu.
Das Artwork stammt wider Erwarten nicht von Schwarwel und wirkt weniger verspielt als man es von DÄ bzw. Bingo kennt. Schlecht ist es nicht, aber auch nicht zu herausragend. Die Farbgebung ist größtenteils schwarz/weiß und greift damit das Thema von Single #2 auf.
Doch auch neben dem nicht-Schwarwel-Artwork weiß Herr B., oder »Human Boss« wie er sich zzt. auch nennt, zu irritieren, indem er sich derzeit ohne Punkt nach dem B schreibt. Steckt da jemand in einer Identitätskrise? Gibt es egtl. keinen Grund zu…
Ein letzter, großer Vermutstropfen betrifft die Single bzw. viel mehr die B-Seiten. Denn: Es sind nur zwei. – Während die Singles des Debüts noch je mind. drei solche hatten, geht Herr B hier wohl den selben Weg wie Herr U. und stattet – ganz DÄ-untypisch – die Single(s) mit weniger Mehrwert aus als man es von den Herren egtl. gewohnt ist. Sehr schade das, v. a. in Anbetracht des mittlerweile höheren Preises einer Single, wenn selbige ein Digipak ist… :o(